Du filmst, aber es fühlt sich leer an?
Warum visuelles Erzählen wichtiger ist als Technik – und wie du es trainierst
Du kennst das sicher: Du startest motiviert in dein nächstes Videoprojekt. Kamera ist bereit, Akku voll, das Wetter perfekt. Du filmst, was dir vor die Linse kommt – und zurück am Rechner? Ernüchterung. Die Bilder sind technisch okay, aber sie wirken... leer. Ohne Zusammenhang. Ohne Gefühl.
Genau an diesem Punkt stecken viele, die sich ernsthaft mit Videografie beschäftigen – egal ob Anfänger:in oder bereits ambitioniert.
Technik ist nicht alles – Story ist alles
Der häufigste Fehler: Der Fokus liegt zu sehr auf der Technik. Du beschäftigst dich mit Belichtung, ISO, Fokus und Bildausschnitt – was grundsätzlich wichtig ist. Aber dabei gerät etwas aus dem Blick: die Geschichte.
Denn du filmst nicht einfach nur Bilder. Du erzählst mit ihnen. Und das braucht Struktur, ein Ziel – und ein bisschen Übung.
Viele denken, weil sie täglich Videos auf YouTube oder Instagram sehen, wüssten sie automatisch, wie man eine Story aufbaut. Aber das ist ein Irrtum. Visuelles Erzählen ist eine Fähigkeit. Und die kann man trainieren.
Zwei praktische Übungen, die dein Storytelling sofort verbessern
🧭 Übung 1: Der Story-Walk
Nimm deine Kamera, geh raus – aber bleib technisch bewusst reduziert. Kein Einstellungsstress. Stattdessen: Suche drei Motive, die etwas gemeinsam haben.
Zum Beispiel:
Etwas Altes
Etwas Bewegtes
Etwas Nahes
Dann frag dich: Welche Geschichte erzählen diese Bilder zusammen?
Wie kannst du sie visuell verknüpfen?
So lernst du, Beobachtung mit Bedeutung zu verbinden.
☕ Übung 2: Der Mini-Storyline-Test
Schnapp dir ein Alltagsmotiv – z. B. „Ein Morgen mit Kaffee“. Und filme nur drei Einstellungen:
Weitwinkel: Der Raum, die Szene
Detail: Z. B. wie Kaffee in die Tasse fließt
Aktion: Jemand nimmt einen Schluck
Jetzt hast du ein Mini-Drehbuch – ganz ohne Worte.
Ziel: Du beginnst, visuell zu denken, statt einfach draufzuhalten.
Fazit: Du musst kein Profi sein – aber ein Erzähler
Es geht nicht darum, sofort die perfekte Filmkomposition zu finden. Es geht darum, bewusst zu sehen und zu gestalten.
Wenn du diese zwei Übungen regelmäßig machst, wirst du schnell merken:
Deine Videos bekommen Struktur.
Du entwickelst ein Gefühl für Rhythmus und Atmosphäre.
Und du wirst sicherer – auch in der Technik.